Der Einzelhandel braucht die GFK, um ihre Todsünden zu erkennen.

Schlechtes Personal ist eine Todsünde“, schreibt die FAZ.net in einem Artikel hinsichtlich einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Das ist grotesk bis irrsinnig: Man braucht tatsächlich eine Studie, um zu erkennen, dass schlechtes Personal (aufdringliche, patzige Mitarbeiter) tatsächlich eine Todsünde des Verkaufs darstellen…

Da kann ich nur ein Sprichwort (von Unbekannt) zitieren:

Kunden sind wie kleine Hunde – erst will sie jeder haben, doch wenn sie dann da sind, will sich keiner mit ihnen beschäftigen.

Ich könnte behaupten, dass ich so die Nase voll habe von unfreundlichen, nicht-responsiven Verkäufern und Service-Angestellten, dass meine Geduld nicht mal mehr an einem seidenen Faden hängt.

Ich bin der Kunde – ich habe das Geld und ich möchte auch entsprechend behandelt werden. Nein, sie sollen nicht auf die Knie gehen, sie sollen einfach ihren verdammten Job professionell machen. Dazu gehört Freundlichkeit genauso wie eine gewisse Höflichkeit gegenüber den Kunden.

Wenn ich der Schuhverkäuferin sage, dass da auf dem Leder ein Wasserfleck zu sein scheint und ihre erste Reaktion ist: “Neinnein, das ist so… das ist kein Wasserfleck” — ohne dass sie dabei sich das überhaupt genau angeschaut hat, — dann werde ich sauer.

Ich wollte Schuhe kaufen. Dabei geht es nicht um Schuhe für 20 Euro, sondern schon um ein paar hunder Euro. Wenn mich dann die Verkäuferin anbafft à la “brauchen Sie noch lange” (naja, nicht zitiert, aber so kam es bei mir an, so nachdem Motto: also, Sie könnten sich aber mal langsam endlich entscheiden), dann werde ich sauer. Ich war kurz davor zwei paar Schuhe für je EUR 200 zu kaufen.

Bei der unfreundlichen Bedienung hatte ich nach 45 Minuten Schuhprobiererei die Nase voll, habe alles stehen und liegen gelassen und bin ins nächste Geschäft.

Da kam dann die Verkäuferin mit einem Lächeln auf mich zu, fragte, ob ich Hilfe benötige oder einfach erst mal in Ruhe schauen möchte. Ich sagte, dass ich erstmal in Ruhe schauen möchte. Als ich dann ein paar Schuhe fand und suchend richtung Verkäuferin blickte, war sie sofort da, hat die Schnürsenkel aufgebunden, mir die Schuhe angezogen, so dass ich die Schuhe gemütlich ausprobieren durfte.

Ende vom Lied: ich habe dann in diesem Laden, bei dieser netten Verkäuferin ein paar Schuhe für EUR 160 gekauft. Innerhalb von 10 Minuten.

Wie heisst es schon bei einer alten Kaufmannsweisheit:

Ein Lächeln ist der direkte Weg zum Kunden.

Diese Verkäuferin wusste es. Danke!